20.3.2015 - Sonnenfinsternis


Eine Sonnenfinsternis hat man nicht alle Tage. Auch wenn die Bewölkungsprognose für Hamburg am Vorabend nicht so gut aussah, war ich guten Mutes. Morgens sah es dann auch ganz gut aus, also die Ausrüstung zusammengesucht und draussen aufgebaut. Monti nicht richtig eingescheinert und festgestellt dass sich zwischen Teleskop und Sonne ein zum Glück noch blätterloser Baum befand. Es würde halt gehen müssen.
Beobachtet habe ich ausschliesslich über die Kamerabilder auf dem Notebook, war ein erhebendes Gefühl als sich der Mond dann tatsächlich genau rechtzeitig vor die Sonne schob.
Trotz der Aufnahme durch den Baum konnte man die Verdunklung gut verfolgen, nach ca. einer Stunde begann sich der Himmel dann mehr und mehr zuzuziehen. Ich habe dann erst einmal eine quick&dirty-Animation aus dem Bildmaterial erzeugt.

Sonne+Mond 20.3.2015 9:35-10:30, Skywatcher ED 100/900, Canon EOS 1000D, 60 Frames, ca. 15% :


Als der Himmel dann zu war, die Sonne aber trotzdem noch zu sehen, habe ich ohne den Sonnenfilter weiter aufgenommen, mal schauen ob man da noch eine weitere Animation erzeugen kann.


1.2.2012 - Noch ein Mondmosaik


An diesem Tag war die Luft sehr ruhig. Deshalb gleich noch ein Mondmosaik:

Mond 1.2.2012 18:00, Skywatcher Mak 180/2700, iNova Pla-C+, 110x500 Frames, 10% (Klick aufs Bild für 100%):


Das Ergebnisbild ist im Vergleich zu dem von zwei Tage vorher deutlich schärfer geworden. Man braucht halt ruhige Luft.


30.1.2012 - Venus, Mond und Eiskaffee


Ende Januar gab es endlich klare und kalte Nächte. Der Mondmosaikversuch vom 2.1. hatte Spass gemacht, also bei nicht ganz so unruhiger Luft einen neuen Versuch gemacht. Herausgekommen ist das hier:

Mond 30.1.2012 18:00, Skywatcher Mak 180/2700, iNova Pla-C+, 95x300 Frames, 10% (Klick aufs Bild für 50%):


In voller Grösse ist der Mond hier 2000x2500 Pixel gross. Mit der iNova und 640x480 Pixeln würden also theoretisch 4x6=24 Einzelaufnahmen genügen. Ich habe allerdings schon ziemlich viele Mondmosaike gesehen wo ein oder zwei Stückchen fehlten (das merkt man erst hinterher beim Zusammensetzen, wenns zu spät ist) und deshalb mit relativ viel Überlappung gearbeitet.

Dann war da ja auch noch Venus, in letzter Zeit Abends schon ganz gut zu sehen, für mich anfänglich noch zu tief um sie aufzunehmen, nun gings aber langsam:

Venus 30.1.2012 ca 19:30, Skywatcher Mak 180/2700 mit Powermate 2,5x (ca. 6500 mm), iNova Pla-C+, 14.000 Frames, 100%:


So richtig scharf hatte ich Venus noch nie hingekriegt, diesmal auch nicht.
Venus und die Mondaufnahmen haben ungefähr anderthalb Stunden gedauert und als ich beim Abbau meine halbvolle Kaffetasse in die Hand nahm, war der Kaffe glatt gefroren.


14.1.2012 - Mars


Nachdem Jupiter sich nun langsam entfernte, kam der Mars immer näher. In Opposition wird er am 3.3.2012 sein. Nun ist Mars bei seinen Oppositionen nicht immer gleich weit von der Erde entfernt, da gibt es "gute" und "schlechte" Oppositionen.
Die Marsbahn ist relativ exzentrisch, der Mars erreicht seinen sonnennächsten Punkt um Ende August herum. Wenn zu dieser Zeit die Erde gerade den Mars innen überholt, er also dann in Opposition steht, dann ist er knapp 0,37 AE von der Erde entfernt. Wenn die Marsopposition aber dann ist, wenn der Mars sich gerade an seinem sonnenfernsten Punkt befindet, dann liegt die Entfernung bei ungefähr 0,68 AE. 2012 ist eine schlechte Marsopposition. So weit entfernt war er zuletzt 1995 und wird es erst 2027 wieder sein.
An diesem Abend war die Luft sehr unruhig, das was hinterher herauskam war nur knapp besser als überhaupt kein Mars.

Mars 14.1.2012 03:35, Skywatcher Mak 180/2700 mit Powermate 2,5x (ca. 6500 mm), iNova Pla-C+, 20.000 Frames, 100%:


Vielleicht klappts beim nächsten Mal besser, sehr viel grösser wird er dann auch im März nicht sein.


2.1.2012 - i-Nova und Powermate


Man guckt ja schon immer wo man noch was verbessern kann. Mir waren da zwei Punke aufgefallen, zunächst die ToUcam. Sie ist nach wie vor ein tolles und unkompliziertes Gerät. Am Jupiter hat man jedoch nicht beliebig viel Zeit um seine Bildserien aufzunehmen, da dieser Planet doch relativ schnell rotiert. Das Limit lag im Bereich von 90 Sekunden (da konnte man am 11.1.2011 die Mondbewegung zwischen erstem und letztem Bild schon gut sehen). In dieser Zeit schafft die ToUcam bei zehn Bildern pro Sekunde 900 Frames, da sie mit USB 1.0 arbeitet. Wenn man mehr Frames aufnehmen kann, hat man auch mehr dabei, die nicht von der Luftunruhe verzerrt sind. Es gab' schon länger Kameras die mit USB 2.0 oder Firewire arbeiten, die lagen preislich aber alle jenseits von 200 Euro. Der Erwerb eines solchen Gerätes widersprach meiner Philosophie mit möglichst geringen Mitteln zu arbeiten. Nun gab es seit kurzem eine Kamera die den gleichen Chip wie die ToUcam verwendete, aber über USB mit bis zu 60 Frames pro Sekunde aufnehmen konnte, die i-Nova Pla-C+:

Sie stammt von einem hierzulande nicht so bekannten französischen Hersteller. Die hab' ich dann erworben, Gerät ist recht klein, macht aber einen soliden Eindruck.
Der zweite Schwachpunkt war die TS-Barlow. Sie ist ihr Geld bestimmt wert, ich hab' mit ihr schöne Bilder gemacht, hatte aber immer etwas Probleme beim Scharfstellen, es gab einfach keinen richtigen Fokuspunkt mehr. Die Televue Powermate 2,5 war gerade günstiger zu haben und so griff ich auch dort zu.
Beide Artikel trafen am 2.1. bei mir ein und diesmal war der Himmel nicht bewölkt, also beides gleich an Mond und Jupiter ausprobiert. Die Software der i-Nova wirkt zunächst etwas beta, hat aber alles was man braucht. Mit der Powermate war das Scharfstellen wesentlich einfacher, gut, die Luft war trotzdem noch unruhig und ich hab' auch hier nicht sofort den perfekten Fokus gefunden. Man konnte aber merken dass es einen Fokuspunkt gab.

Jupiter 2.1.2012 22:54, Skywatcher Mak 180/2700 mit Powermate 2,5x (ca. 6500 mm), iNova Pla-C+, 2445 Frames, 75%:


Fürs erste Mal nicht schlecht, die 2445 Frames wurden in 60 Sekunden aufgenommen. Den alten Trick mit dem Schwenk zum Mond, dort Scharfstellen und dann wieder zurück zum Planeten konnte ich wegen dann aufziehender Wolken leider nicht anwenden.

Knipsen konnte ich den Mond dann aber noch:

Mond 2.1.2012 20:27-20:34, Skywatcher Mak 180/2700 mit Powermate 2,5x (ca. 6500 mm), iNova Pla-C+, Mosaik aus 5x900 Frames, 30% (Klick aufs Bild für 75%):





11.11.2011 - Jupiter und Europa


Was mir an der Hobbyastronomie gefällt, sind die vielen Premieren. Dauernd ist irgendwas zum ersten Mal, gut vielleicht nicht für die Menschheit, aber für mich selbst. Dadurch hab' ich das Gefühl, voranzuschreiten. Um die Jupiteropposition herum gab es nicht viele Beobachtungsmöglichkeiten, aber nun, bei Vollmond, war der Himmel klar. Alles aufgebaut, erste Serien ohne Barlow, hm, Jupiter wandert sehr schnell aus dem Gesichtsfeld. Die Montierung nochmal ausgerichtet, ach so, der Stern (bei Vollmond sieht man die manchmal nicht so gut) knapp über der Dachkante war garnicht der Polarstern. Danach gings dann besser. Temperatur war so um 2 Grad, Seeing, naja mittel. Bei den ersten Serien war mir aufgefallen, dass zwei Monde (Ganymed und Europa) verdächtig nahe am Planeten standen, und tatsächlich bewegte sich dann einer der Beiden (Europa) immer näher an die Planetenscheibe heran.

Jupiter, Ganymed und Europa 11.11.2011 21:13, Skywatcher Mak 180/2700 , ToUcam, 600 Frames, 100%:


Einen Monddurchgang vor Jupiter hatte ich noch nicht (ich hatte mir da auch das Nachschlagen von Vorhersagen verkniffen weil man ja eh' selten genau weiss, ob man dann Zeit und Gelegenheit hat) da musste ich also dranbleiben. Kurz vor dem Eintreten von Europa in die Jupiterscheibe schwenkte ich für genaueres Scharfstellen noch einmal schnell zum Mond. Insgesamt sinds dann in 4 Stunden 15 Minuten 67 Serien zu je 600 Einzelbildern geworden, aus denen die folgende Animation entstand.

Jupiter und Europa 11.11.2011 22:00-2:15, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 67x600 Frames, 50%:


Die entscheidenden Zeitpunkte noch einmal einzeln:
Jupiter und Europa 11.11.2011 23:18, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 600 Frames, 75%:


Jupiter und Europa 12.11.2011 0:04, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 600 Frames, 75%:


Jupiter und Europa 12.11.2011 1:40, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 600 Frames, 75%:


So, jetzt hab' ich also auch einen Jupiter-Monddurchgang auf der Liste.


23.10.2011 - Uranus


Den Uranus hatte ich für 2011 auch noch auf meiner Liste, er war am 25.9. in Opposition und entfernte sich langsam wieder von der Erde. Am 23.10. war der Himmel klar, und ich richtete den Maksutov auf Jupiter um von dort aus per Goto zum Uranus positionieren zu lassen. Das klappte gut. Die Luft war sehr unruhig, so dass ich mich mit 2700 mm Brennweite zufriedengeben musste.
Der Planet ist ziemlich weit weg (am 23.10 waren es 2800 Millionen Kilometer) und deshalb vielleicht nicht soo spektakulär.

Uranus 23.10.2011 23:14, Skywatcher Mak 180/2700, ToUcam, 1500 Frames, 100%:


Ich hab' das aufgenommene Bildmaterial dann noch auf Mondsuche durchgearbeitet, es war aber keiner von Uranus Begleitern auszumachen. Wie üblich hatte ich auch diesmal bei der Aufnahme den IR-Sperrfilter drin, welcher für so lichtschwache Objekte wie die Uranusmonde natürlich eher ungeeignet ist.


16.10.2011 - Jupiter/Mond


Eine Taukappe aus Schaumgummi hatte ich mir in der Zwischenzeit gebastelt. Die Luft war auch diesmal nicht besonders ruhig, aber zumindest ohne Barlow bei 2,70 Metern Brennweite konnte man jetzt doch einen Fokuspunkt finden, mit Barlow war das nicht möglich. Die Montierung hatte ich auch etwas genauer eingenordet so dass der Jupiter auch längere Zeit im Bildausschnitt blieb.

Jupiter 16.10.2011 1:21, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 900 Frames, 75%:


Diesmal hatte ich bei der Bearbeitung noch ein wenig Neues (LRGB) ausprobiert und bin mir nicht sicher, ob die Verbesserung jetzt durch die Taukappe kam oder durch die Bearbeitung.

Weil der Mond gerade mit dem Abnehmen begonnen hatte, hab' ich dann nochmal eine Detailaufnahme gemacht. Bisher hatte ich ja immer den ganzen Mond aufgenommen.

Mond 16.10.2011 2:24, Skywatcher Mak 180/2700, ToUcam, 450 Frames, 100%:


Mal was anderes, der Krater rechts unten mit dem Zentralberg heisst Bürg und hat 40 Kilometer Durchmesser. Mitte links ist Aristoteles (87 km) und links unten Euxodus (67 km).


4.9.2011 - Jupiter


Jupiter näherte sich der Opposition, lange Zeit war es bewölkt aber dann kam doch mal eine einigermassen klare Nacht. Die Luft war nicht besonders ruhig, aber Spass hat es trotzdem gemacht.

Jupiter 4.9.2011 4:45, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 1.200 Frames, 50%:


Bearbeitungsmässig könnte man da vielleicht noch was rausholen, insgesamt waren es 36 Serien, 43200 Frames, zusammen 18 GB.
Der Mak wird bei ruhigerer Luft sicherlich noch bessere Bilder liefern, trotzdem hab' ich mich gefreut weil dieser Jupiter wieder ein Stück schöner ist als der vorherige. Während der Nacht war es dann relativ feucht, so dass mir wiederholt die Frontlinse beschlug, da muss man mal über eine Taukappe nachdenken.

Nachtrag 29.12.2011
Angesichts einer längeren Schlechtwetterperiode hab' ich mir die Serien noch einmal angesehen. Gestackt wurde diesmal nicht mit Giotto, sondern mit AVIStack2. Dabei kamen die folgenden Bilder heraus:

Jupiter 4.9.2011 4:45, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 1.200 Frames, 75%:


Jupiter 4.9.2011 5:32, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 1.200 Frames, 75%:


Jupiter 4.9.2011 5:34, Skywatcher Mak 180/2700 mit Barlow (ca. 6300mm), ToUcam, 1.200 Frames, 75%:


Man sieht wieder, dass man die Nachbearbeitung nicht vernachlässigen darf. Mit diesem AVIStack werde ich noch üben.


10.6.2011 - Sonne


Im Sonnensystem fehlte mir noch Merkur, der ist immer zu so ungünstigen Zeiten sichtbar. Und die Sonne. Nun waren ein paar sonnige Wochen und es juckte mich immer mehr endlich mal unser Zentralgestirn abzulichten. Vorteil dabei ist, dass die Sonne tagsüber zu sehen ist und man sie bei klarem Himmel auch relativ leicht findet. Einen selbstgebastelten Sonnenfolienfilter hatte ich schon länger. Damit erst einmal ein paar Tests gemacht, war okay, man konnte ein paar Sonnenflecken sehen. Also Kamera dran und Notebook rausgestellt. Hm, wie soll man denn jetzt scharfstellen? Erstens waren meine Scharfstellhilfen alle für kleine helle Punkte gedacht und nicht für grosse helle Flächen. Dann konnte man auf dem Monitor im Sonnenlicht aber auch genau garnichts erkennen. Also grob scharfgestellt und einfach mehrere Aufnahmen mit verändertem Fokus geschossen.
Heraus kam dann das folgende Bild:

Sonne 10.6.2011 12:41, Skywatcher ED 100/900, Canon EOS 350D, 100 ISO, 1/800 Sekunde (33%, Klick aufs Bild für 100%):


Na gut, man kann erkennen was es ist, es gibt da aber noch Verbesserungspotential. Muss man üben. Die Sonne war zum Zeitpunkt der Aufnahme ca. 149 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.


27.9.2009 - Neptun


Wenn Uranus ging, dann müsste Neptun doch eigentlich auch machbar sein. Nur dass Neptun noch ein Stückchen weiter von der Erde entfernt ist. Da würde es mit der Webcam und deren kurzen Belichtungszeiten evtl. schwierig werden. Deshalb war ich dieses Mal mit der Canon EOS 350D auf die Jagd gegangen, da kann man deutlich länger belichten. Also erst am Jupiter bzw. seinen Monden mehr oder weniger scharfgestellt und das Teleskop ausgerichtet (Bild ist 50% der Originalgrösse):



Dann die ganze Chose auf Neptun drehen lassen. Im Sucher konnte man nur einige mehr oder weniger helle Pünktchen sehen. Also eine Testaufnahmen, aha, ein Pünktchen war etwas heller, sollte das Neptun sein? Egal, erstmal aufnehmen.
Da hatte ich dann also eine Aufnahme, auf der vielleicht Neptun zu sehen war, leider stand da aber kein Namensschildchen dran, war einfach nur ein Lichtfleck.

Neptun 27.9.2009 0:52, Skywatcher Mak 180/2700, Canon EOS 350D, 1600 ISO, 10 Sekunden (Klick aufs Bild für Übersichtsaufnahme):


Hm, ist das jetzt erfreulich gewesen? Man kann ja nur einen eirigen Lichtfleck sehen! Woher soll man wissen, dass das überhaupt Neptun ist? Das fragte ich mich auch, deshalb mal in einer meiner Lieblingsastrosimulationen nachgeguckt, wie Neptun denn nun genau zu der Zeit stand und was noch an Sternen drumherum war. Einfach aufs Bild klicken, da sieht man den Beweis (Oben die Aufnahme, unten ein gedrehter Simulations-Screenshot, muss man nur noch gucken, welche Sterne wo sind)! Erfreulich, jetzt fehlt nur noch Merkur.
Als Neptun 1846 entdeckt wurde, konnte man nicht einfach in der Lieblingsastrosimulation nachgucken, nicht einmal in irgendeiner nicht so tollen Simu. Damals musste man in mehreren aufeinanderfolgenden Nächten gucken und wenn sich der eine Lichtfleck im Vergleich zu den anderen Lichtflecken bewegte, dann musste es ein neuer Planet sein.
Mal zu den Grössenverhältnissen, Neptun sieht irgendwie wesentlich grösser aus als der Uranus mit der Webcam, das kommt wohl, weil ich nicht so richtig gut scharfgestellt hatte. Interessant insofern der Grössenvergleich mit dem Jupiter vom Scharfstellbild, der ist ja schon auf 50% verkleinert. Neptun war im Vergleich zum Jupiter 6,8 Mal so weit weg (ca. 4,3 Mrd Kilometer von der Erde).


19.9.2009 - Uranus


Venus, Erde (nur aus der Nähe), Mars, Jupiter und Saturn hatte ich ja nun alle mal aufgenommen. Während einer Jupitersession, fiel mir im Astrosimulationsprogramm auf, dass auch Uranus in dieser Nacht in mein Balkongesichtsfeld treten würde. Problematisch ist dieser Planet insofern, als man ihn mit blossem Auge kaum sehen kann (deswegen ist er auch ein Planet, der erst "entdeckt" werden musste, 1781 von Wilhelm Herschel). Wie also das Teleskop auf ihn ausrichten? Da gibts einmal die Möglichkeit sich mit "Aufsuchkarten" von Stern zu Stern zu hangeln, um schliesslich die gewünschte Stelle zu finden. Oder man hat die Möglichkeit, per Goto dem Teleskop mitzuteilen, wohin es sich ausrichten soll. Zum Glück war für mich mit der "Littlefoot" (siehe unten) letzteres der Fall. Auf meinem Balkon habe ich auch dermassen viel Laternenlicht, dass es anders wohl auch nicht machbar wäre. Als der Maksutov dann positioniert war, konnte ich im Sucher einen schwachen Fleck sehen, der irgendwie nicht wie ein Stern aussah, das musste Uranus sein!

Uranus 19.9.2009, Skywatcher Mak 180/2700, 30 von 3000 Frames, ToUcam Pro:


Hm, erfreulich! Aktuelle Entfernung 19,1 AE (1 AE = 1 Erdbahnradius), also um die 2,8 Milliarden Kilometer.


9.9.2009 - Jupiter


Jupiter war gerade in Opposition, also auf seiner Umlaufbahn der Erde am nächsten. Dass diese Opposition in den Sommer fällt war allerdings nicht von Vorteil, da der Jupiter dadurch tiefer am Himmel steht als bei einer im Winter.

Jupiter 9.9.2009, Skywatcher Mak 180/2700, 1.200 Frames, ToUcam Pro:


Hm, sehe ich da einen Farbsaum? Oben Blau und unten Rot? Das war mir schon bei anderen Aufnahmen mit dem Mak aufgefallen. Hatte mir halt gedacht, dass das Gerät eben doch nicht so farbrein ist wie erwartet. Das war ein Denkfehler! Hätte mir schon früher Gedanken machen sollen, warum denn der blaue Rand immer oben ist, woher soll der Mak wissen wo Oben ist?? Dieses Phänomen heisst "atmosphärische Refraktion", blaues Licht wird von der Luft weniger stark gebrochen als Rotes. Bislang war ich mit diesem Effekt nicht konfrontiert worden, weil meine Teleskope selbst für Farbe gesorgt hatten.
Man kann das per Bildbearbeitung ausgleichen:

Jupiter 9.9.2009, Skywatcher Mak 180/2700, 1.200 Frames, ToUcam Pro, RGB-korrigiert:


Besser als die bisherigen Jupis. Jaa, der Maksutov ist ein schönes Gerät, Entschuldigung, Mak, dass ich an Dir gezweifelt habe!


21.1.2009 - Venus


Laange keine Astrofotos mehr, aber nun Zeit/Himmel ums (nach fast fünf Jahren) mal wieder mit Venus aufzunehmen. Ganz ruhig war die Luft nicht, vielleicht war der Mak auch noch nicht richtig ausgekühlt, Venus ist ja eh' etwas schwierig.

Venus 21.1.2009, Skywatcher Mak 180/2700, 15.000 Frames, ToUcam Pro:


Ist eigentlich gar nicht schlecht geworden, geht doch!

Venus 25.1.2009, Skywatcher Mak 180/2700, 10.000 Frames, ToUcam Pro:


Vier Tage später mit identischem Setup eine Wiederholung, jetzt ist die Sichel schon stärker ausgeprägt. Etwas grösser (ca. 4 Pixel) ist die Venus auch, da sie sich ja der Erde nähert.

Venus 8.2.2009, Skywatcher Mak 180/2700, 8.000 Frames, ToUcam Pro:


Zwei Wochen später. Diesmal war die Luft wesentlich ruhiger.



2.5.2008 - Second light Skywatcher Maksutov 180/2700


Diesmal war das Seeing etwas besser. Und eine Scheinerblende hatte ich auch.

Saturn 2.5.2008, Skywatcher Mak 180/2700, 1500 Frames, ToUcam Pro:


Schärfe einen Tick besser, diesmal vielleicht ein wenig bunt.

Saturn 2.5.2008, Skywatcher Mak 180/2700, 2xTS-Barlow, 1500 Frames, ToUcam Pro:


Okay, soweit mit der Webcam, danach wollte ich aber noch testen, wie die EOS sich am Mak macht. Also ein Schuss auf Saturn.

Saturn 2.5.2008, Skywatcher Mak 180/2700, 1 Sekunde, EOS 350D, 1600 ISO:


Huch, da waren Titan, Iapetus, und noch ein paar andere Monde, für die ich sonst längere Serien verarbeiten musste. Geht also jetzt in einer Sekunde. Das ist nicht schlecht.
Kann man jetzt mit diesem Mak auch Galaxien und so etwas aufnehmen? Deshalb am Leo-Triplett zum Vergleich mit dem ED 100 eine Aufnahme versucht. Da gabs aber Probleme, die Nachführung war nicht stabil, bei 30 Sekunden Belichtungszeit war schon weniger als die Hälfte der Aufnahmen brauchbar. Da muss, genau wie mit der Webcam, noch Erfahrung gesammelt werden.



1.5.2008 - First light Skywatcher Maksutov 180/2700


Siehe da, zwei Tage nach Erhalt der Optik einigermassen wolkenfreier Himmel. Das Gerät also (natürlich!) am Saturn ausprobiert (zur Zeit 8,9 AE entfernt, ca. 1,3 Milliarden Kilometer). Visuell konnte ich auf Anhieb vier Saturnmonde ausmachen, das war schon eine neue Erfahrung. Das Scharfstellen über den Drehknopf für die Spiegelverschiebung auch. Fand ich ja zunächst nicht so toll, weil man im Gegensatz zu den Refraktor-Okularauszügen, keine Fokusmarkierungen anbringen kann. Dafür ist die Okukarhalterung wesentlich präziser, ich hab' noch nie so schnell mit der Webcam einen Planeten ins Gesichtsfeld bekommen. Scheinerblende hatte ich noch keine, also zu Fuss scharfstellen, was bei dem nicht so tollen Seeing etwas schwierig war. In der Aufregung hab' ich dann zwei Videosequenzen zu je vier Minuten nach der Aufnahme gleich wieder gelöscht.

Saturn 2.5.2008, Skywatcher Mak 180/2700, 1200 Frames, ToUcam Pro:


Von der reinen Grösse her schon mal nicht schlecht, allerdings nicht so richtig scharf.

Saturn 2.5.2008, Skywatcher Mak 180/2700, 2xTS-Barlow, 1200 Frames, ToUcam Pro:


Mit der 2xBarlow ergibt sich eine Brennweite von 5400mm! Trotzdem ist noch genügend Licht für Belichtungszeiten um 1/100 Sekunde da. Aber auch diese Serie ist nicht im Fokus. Man kann einen Farbsaum erkennen, was auch an der mangelnden Scharfstellung liegen kann.

Fazit: Das Finden eines Planeten ist mit diesem Gerät trotz der grossen Brennweite viel einfacher als befürchtet. Es macht allerdings (wie jedes Teleskop) seine Bilder nicht von selbst. Zunächst brauche ich eine Scheinerblende um besser in den Fokus zu kommen. Und weitere klare Nächte, man darf nicht vergessen, wie mein erster Saturn mit dem Lidl ausgesehen hat.



29.4.2008 - Skywatcher Maksutov 180/2700


Der letzte Saturn hatte mich irgendwie nicht so recht befriedigt. Ausserdem war mir klar geworden, dass ich aufgrund der theoretischen Maximalauflösung von 10cm Öffnung (die in Bogensekunden grösser als ein Webcam-Pixel bei 900mm Brennweite ist) niemals wesentlich bessere Bilder von Planeten hinbekommen würde. Will ich aber gern. Mein Teleskophändler hatte da etwas im Sortiment, einen 18cm Maksutov-Cassegrain mit 2700mm Brennweite. Dieses Gerät schien ein Exot zu sein und lag deshalb preislich ziemlich nahe am ED 100. Montag bestellt, Dienstag erhalten, echt ein Brummer!



Der erste Test am Tage zeigte recht nette Bilder, die Vergrösserung war schon beeindruckend. Mal sehen, wann die Optik in der Nacht eingesetzt werden kann.


22.4.2008 - Frühlingshimmel


Schon tagsüber strahlend blauer Himmel. Also das Equipment rausgestellt.


Dann erst einmal in der Astrosimu geguckt, was denn aktuell so im Blickfeld ist. Das waren M44, Saturn und das Leo-Triplett. Diesmal musste also der ED 100 für die Aufnahmen herhalten und der ED 80 für die Nachführung.

M44 22.4.2008, Skywatcher ED 100/900, 6 x 60 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (12,5%, Klick aufs Bild für 25%):

M44 hatte ich mir ja vor zwei Jahren schon einmal vorgeknöpft, ist eher weniger spektakulär. 60 Sekunden Belichtungszeit gingen auch noch ohne Nachführung. Warum das Ding 'Krippe' oder 'Bienenkorbhaufen' heisst, ist mir ein Rätsel.


Saturn 22.4.2008, Skywatcher ED 100/900, 2xTS-Barlow, 1200 Frames, ToUcam Pro:

Für den Saturn musste ich die EOS gegen die Toucam tauschen. Man kann zumindest sehen, welcher Planet es ist. Die Saturn-Opposition ist ja auch schon etwas her.


Leo-Triplett 22.4.2008, Skywatcher ED 100/900, 16 x 4 Minuten, EOS 350D, 1600 ISO (25%, Klick aufs Bild für 50%):

Das war der erste Versuch, mit dem ED 80 nachzuführen. Dieser ist ja mit 600mm Brennweite doch einiges "kürzer" als das Hauptrohr. Hat aber trotzdem bei vier Minuten gut geklappt. Diese Belichtungszeit ist dann auch in Norderstedt ziemlich nah' an der aufgrund der Himmelshelligkeit maximal möglichen Grenze (ich hatte allerdings in der Aufregung auch meine Streulichtblende vergessen). Dieses Objekt muss trotzdem länger belichtet werden. Was sieht man da eigentlich? Drei ca. 30 Millionen Lichtjahre entfernte Galaxien. Links oben NGC 3628, rechts unten M 65 und links unten M 66. Wenn man bedenkt, dass die Photonen 30 Millionen Jahre unterwegs waren, ist es eine Riesenverschwendung, sie nicht mit einem Teleskop aufzufangen.


13.1.2008 - First light Skywatcher ED 80 Pro


So, endlich ein halbwegs klarer Himmel. Meine Erkältung war ja eigentlich noch nicht so ganz auskuriert, aber nun hatte ich ja auch schon eineinhalb Monate drauf gewartet, einmal wieder Astrofotos machen zu können.
Diesmal sollte der ED80 die Aufnahmeoptik und der ED100 das Leitrohr sein (das Lidlskope als Leitrohr hatte wegen des etwas wackligen Suchers meine Frustrationstoleranz doch recht stark in Anspruch genommen). Ausserdem hatte ich auch vor, Darkframes aufzunehmen (nach einem Einzelbild wird das Teleskop abgedeckt und man "belichtet" noch einmal die gleiche Zeit im Dunkeln. Damit lässt sich später das Verstärkerrauschen der Kamera herausrechnen).

Hier die Ergebnisse:

M31 13.1.2008, Skywatcher ED 80/600, 60 Minuten Gesamtbelichtungszeit, 27 Einzelbilder (maximal 240 Sekunden), EOS 350D, 800 ISO (12,5%, Klick aufs Bild für 50%):

Besser als der letzte M31, und nur mit der halben Kameraempfindlichkeit. Trotzdem muss beim nächsten Mal deutlich länger belichtet werden.


M45 13.1.2008, Skywatcher ED 80/600, 14x4 Minuten, EOS 350D, 800 ISO (12,5%, Klick aufs Bild für 50%):

Das erste vorzeigbare Plejadenfoto, sehr erfreulich.


M42 13.1.2008, Skywatcher ED 80/600, 29 Minuten gesamt, EOS 350D, 800 ISO (12,5%, Klick aufs Bild für 50%):

Och, naja, garnicht schlecht, Steigerung zum letzten Mal. Hier muss ich noch an der Nachbearbeitung arbeiten, das Zentrum wird schnell zu hell.

Fazit: der kleine Refraktor ist wesentlich nachführfreundlicher, dies ergibt sich zum Einen aus der kürzeren Brennweite und zum Anderen aus dem günstigeren Verhältnis zwischen Öffnung und Brennweite (das Gerät gibt sozusagen ein helleres Bild).
Bisher konnte ich maximal 45 Sekunden belichten, nun gehen schon vier Minuten. Was ich in Vergleich zum ED 100 unschön finde, ist das nicht ebene Bildfeld, Sterne am Rande des Gesichtsfeldes der EOS werden zu Strichen verzerrt, so dass nicht das gesamte Bild nutzbar ist.


18.12.2007 - Skywatcher ED 80 Pro


Zu Weihnachten darf man sich was wünschen. Nur was? Eigentlich war ich doch schon ganz gut ausgerüstet. Der ED 100 hatte mir bei jedem Einsatz Freude bereitet. Für manche Objekte hatte er vielleicht etwas zu viel Brennweite. Wäre ja auch schön, wenn man Haupt- und Leitrohr vom Aussehen her in Einklang bringen könnte. Nebenbei sollte auch die selbstgebastelte Halterung für das Leitrohr einer stabileren weichen. Ein ED 80 Pro mit 600 mm Brennweite wäre also eine schöne Sache. Da wären die Scharfstell- bzw. Sonnenfilteraufsätze austauschbar. Weiterhin war dieser "Volksapo" ja mittlerweile legendär. Dazu dann noch eine Schiene, mit der man beide Teleskope gleichzeitig stabil auf die Montierung bringen konnte.

Pünktlich zu Weihnachten war dann alles da, Zusammenbau und Trockentests verliefen erfolgreich.


27.11.2007 - Aha


Hmja, die Nachführgeschwindigkeit war dann doch okay. Die Ausrichtung per Polsucher und inkonsequentes Scheinern hat nicht ganz gereicht. Der grössere Teil der Abweichung kam aber wohl dadurch zustande, dass ich zum Einstellen der Polhöhe nur die eine der beiden Einstellschrauben benutzt und nicht mit der zweiten Schraube gekontert habe.
Zum Thema Fokussieren wurde ich dann noch im Internet fündig. Eine Scheinerblende mit Dreiecken bietet die Möglichkeit über Spikes scharf zu stellen:

Das war erst einmal ein Prototyp aus Pappe. Es sind nicht nur die einzelnen Dreiecke zur Deckung zu bringen, sondern es müssen auch die (neun) Spikes der drei Dreiecke ein gemeinsames Zentrum haben.

So sieht dann eine Scharfstellserie aus:



Damit gehts schon besser. Knapp fünf Minuten fürs Fokussieren, aber dafür ein reproduzierbares Ergebnis.
Aufgrund einer Nachfrage, hier ein Worddokument mit einer für ED 100 und ED 80 passenden, verbesserten Version. Weiterhin war der Guider bei 0,33facher Korrekturgeschwindigkeit langsamer als der Schneckenfehler. Diese also auf 0,67fach gestellt. Ebenfalls besser, aber noch nicht so wie es sein sollte. Dann waren am 27.11. zwar endlich mal wieder wenige Wolken, dafür aber Vollmond. Eine gute Gelegenheit, die einzelnen Komponenten mal zu Testen. Abschliessend dann noch einmal eine M31-Serie.

M31 27.11.2007 quick&dirty, Skywatcher ED 100/900, 23x 45 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (12,5%, Klick aufs Bild für 25%):

Naja, für Vollmond doch gar nicht schlecht. Genaugenommen ists mein bisher bester Andromedanebel. In der letzen Zeit gehts langsam in die richtige Richtung, juhu!


31.10.2007 - Nachdenken


Warum immer diese Strichspuren, warum, waarruum? Um das genauer zu analysieren, habe ich die M57-Serie vom Vortag einmal ohne Zentrierung überlagert:

Gegend um M57 30.10.2007, Skywatcher ED 100/900, nicht zentrierte Serie, EOS 350D, 1600 ISO:


Gut, man sieht eine Drift (von links nach rechts) weitgehend parallel zur Rektaszensionsachse. In 26 Minuten waren es 106 Pixel, das ergibt über den Daumen 1 Grad pro Tag. Nun tat ich dasselbe für die M57-Serie vom 22.10.:

Gegend um M57 22.10.2007, Skywatcher ED 100/900, nicht zentrierte Serie, EOS 350D, 1600 ISO:


Auch hier ergab sich wieder ein ungefährer Fehler von täglich einem Grad in die selbe Richtung. Da ich den gesamten Kram an beiden Abenden rausgestellt und mit dem Polsucher eingenordet hatte, hat der Fehler nichts mit dem Einnorden/Scheinern zu tun. Ich vermute, dass ich die Steuerung auf solare Nachführgeschwindigkeit gestellt hatte. Das werde ich beim nächsten Mal ausschliessen.


30.10.2007 - M27, M56 und M57


Halbwegs klarer Himmel, also nächster Versuch. Weiterentwicklung des Autoguiders ist erst einmal zurückgestellt. Montierung wieder möglichst genau eingenordet, erste Testaufnahmen, was für eine Überraschung, Strichspuren bei mehr als 30 Sekunden Belichtungszeit. Interessanterweise waren die Striche parallel zur Rektaszensionsachse und auch von Aufnahme zu Aufnahme unterschiedlich lang. Das lässt vermuten, dass ich mich mal um den Schneckenfehler in dieser Achse kümmern müsste. War mir aber an dem Abend egal, war viel zu heiss drauf, neue Objekte aufzunehmen, dann eben nur 30 Sekunden.
Ich hatte mir eine Fadenkreuzblende gebastelt, die an hellen Sternen deutliche Spikes erzeugt. Damit soll das Scharfstellen angeblich besser gehen. Ein bisschen hats geholfen.

Los gings dann mit M57, hier hatte ich mit 45 Sekunden Belichtungszeit gearbeitet, was dazu führte dass mehr als die Hälfte der ursprünglichen 30 Aufnahmen zu Strichen verzerrte Sterne zeigte. Das ist auch insofern ärgerlich, als die Gesamtbelichtungszeit von ursprünglich 22 Minuten auf effektive 9 Minuten zusammenschrumpfte. Trotzdem ist der Ringnebel diesmal besser geworden als bei den bisherigen Aufnahmen.

M57 30.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 12x 45 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):


Danach dann M56, ein Sternhaufen. Naja, vom Hocker gerissen hat der mich nicht so richtig. Den knipse ich so schnell nicht wieder. Falls es dort intelligentes Leben geben sollte, so mögen mir die Bewohner dieses Haufens verzeihen.

M56 30.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 25x 30 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):


Abschliessend M27, das war toll. Fürs erste Mal gar nicht schlecht, man kann sogar erahnen, warum M27 auch Hantelnebel genannt wird. Ich muss unverzüglich was gegen den Schneckenfehler tun bzw. mein Autoguiding verbessern, damit ich länger belichten kann.

M27 30.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 28x 30 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):



22.10.2007 - M13


Hurra, am nächsten Tag war der Himmel wieder einigermassen. Alles rausgestellt, mit dem Polsucher peinlich genau eingenordet. Trotzdem schon bei 30 Sekunden strichförmige Sterne. Gut, dann eben 1600 ISO und 20 Sekunden. Ist schon viel besser als der vom Vortag. Wenn ich mir den Schrott, den ich bis jetzt zusammengebracht habe, mal so angucke, dann würde ich diesen M13 sogar als mein bisher bestes Deep-Sky-Foto bezeichnen.

M13 22.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 12x 20 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):


M57 habe ich dann auch noch einmal aufs Korn genommen (da konnte ich 30 Sekunden ohne Striche belichten). Im Vergleich zum 13.10. ists aber nicht besser geworden.

M57 22.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 14x 30 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):



21.10.2007 - M13


Man kann immer nur das fotografieren, was man am Himmel hat. Im Oktober ist das bei meinem Westbalkon und zu einigermassen zivilen Zeiten z.B. M57. Für die Plejaden, Andromeda und Orion muss ich noch etwas warten. Im Astrosimulator machte ich mich mal auf die Suche nach anderen Anfängerobjekten und bin auf M13 gestossen. Bedingungen waren nicht ideal, Halbmond hellt Himmel auf, Monti nur halbwegs eingescheinert, Autoguider geht immer noch nicht. Egal. Das Teleskop auf Wega gerichtet und von dort per Goto zu M13. Der Haufen stand auf Anhieb im Gesichtsfeld der Kamera und dann gings auch schon los.

M13 quick and dirty 21.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 22x 30 Sekunden, EOS 350D, 800 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):



13.10.2007 - M57


Von der Ausrüstung bin ich ja nun endgültig bei den Halbprofessionellen angekommen. Am 13.10.2007 spielte auch der Himmel ein bisschen mit. Zunächst habe ich versucht M51 und M101 aufzusuchen, da habe ich aber nichts finden können. Bei M57, dem Ringnebel, hats dann geklappt. Asche auf mein Haupt, mein schöner Autoguider hat "underperformed". Auch ansonsten war die Session purer Frust, okay, Objekt gefunden, aber dann mit dem Lidlsucher einen Leitstern finden...
Mit dem, was sich aus den trotzdem passenden Frames ergab, bin ich dann doch zufrieden.

M57 13.10.2007, Skywatcher ED 100/900, 24x 60 Sekunden, EOS 350D, 800 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):



10.10.2007 - Streulichtblende


Mein Balkonstandort ist aufgrund eines sich in der Nähe befindlichen Busbahnhofs stark durch Streulicht geplagt. Garagen mit Bewegungsmelderbeleuchtung gibts auch noch. Es fällt jede Menge Streulicht in die Optiken und das sieht man auch auf den Aufnahmen. Zunächst habe ich deshalb die Taukappe des ED100 mit Velours ausgekleidet, damit wurde es schon etwas besser. Trotzdem schwebte mir eine Verlängerung der Taukappe vor. Nur womit? Also mit der abgeschraubten Taukappe in den Baumarkt, Sanitärartikel. Verschiedene PVC-Rohre ausprobiert und Bingo!, ein WC-Abflussrohr, wenn man die Dichtung herausnahm, passte es genau, fast etwas zu schwergängig auf die Taukappe. Gabs verschieden lang, ich habe sicherheitshalber zur etwas längeren 40cm-Version gegriffen.
Dann noch Velours rein, so sieht das dann aus.



Die Aussenseite könnte man optisch noch etwas aufpeppen, das ist aber sekundär. Ich kann jetzt jedenfalls kein Streulicht mehr auf den Aufnahmen feststellen. Der freie Durchmesser des Rohres beträgt 103 mm, kann sein, dass ich den Refraktor damit etwas abblende.


11.9.2007 - Geoptik Mikroverstellung


Zur Verstellung des Leitrohres gegenüber dem Hauptteleskop gibt es sogenannte Leitrohrschellen. In denen befinden sich Gewindestempel mit denen man das Leitrohr klemmt und durch Reindrehen auf der einen und Rausdrehen auf der anderen Seite verstellen kann. Das kannte ich schon von der Sucherbefestigung des Lidl und auch des TS 102/1000. Ein elendes Gefrickel, entweder zu lose oder zu fest, keine Reproduzierbarkeit, wenn man mal etwas zu weit gedreht hatte. Sowas wollte ich nicht und entschied mich stattdessen für diese Lösung:

Da hat man zwei Drehknöpfe, einen für links/rechts, einen für auf/ab. Macht einen sehr soliden Eindruck.


2.3.2007 - Goto mit Littlefoot


Im Unterschied zu Venus, Mars, Jupi und Saturn fand ich M31 angesichts meines doch recht lichtverschmutzen Balkonstandortes ziemlich schwer zu finden. Im Sucher gerade noch sichtbar, aber genau wusste mans erst nach einer Testaufnahme. Nun gibt es da ja auch Abhilfe, Teleskopsteuerungen bei denen man nur den Namen eines Objektes eingeben muss, woraufhin das Teleskop sich wie von Geisterhand auf die entsprechende Position bewegt. Sowas war aber teuer. Da bin ich dann auf eine Steuerung namens Littlefoot gestossen. Recht günstig, aber dafür nur mit Notebook und Planetariumsprogramm zu betreiben. Das war aber für mich kein Nachteil, da ich den NB eh' schon zum Guiden brauchte. Die Monti muss peinlich genau aufgestellt sein, dann fährt man händisch einen Stern an, und teilt der Astrosimu "Cartes du Ciel" dies mit. Ab da kann man am Rechner ein beliebiges Objekt anklicken und das Teleskop dort hinkommandieren. Faszinierend! Okay, die Geschwindigkeit ist recht schlapp, mit den MTS-Motoren 50fach, für eine 360 Grad-Drehung also 1/50stel Tag=28,8 Minuten. Auf dem Balkon habe ich, was für Balkone wohl typisch ist, jedoch sowieso nur 180 Grad Gesichtsfeld. Wenn mans genau nimmt, würde man auch auf freiem Feld wohl kaum einen Schwenk von mehr als 180 Grad machen :)



13.2.2007 - Skywatcher ED 100 PRO


Auf der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten meiner Astrofotos hatte ich also zunächst bei der Öffnung was draufgetan, dann bei der Montierung. Was mir mit der Zeit (und gerade weil andere Fehlerquellen ausgeschaltet waren) immer mehr auf den Keks ging, war das Fokussieren. Bei meinen bisherigen Rohren und speziell beim 10cm FH gab es keinen genauen Fokuspunkt sondern mehr einen breiteren Bereich erhöhter Schärfe. Selbst mit Scheinerblende konnte man zwar das Doppelbild verkleinern, aber nie zu einem Punkt vereinigen. Deshalb hatte ich ihn für Mondfotos auf 88 mm abgeblendet, woraus meine aus meiner Sicht bis dahin besten Mondfotos resultierten:

Mond 23.1.2007 19:50, TS FH 100/1000, 1/30 Sekunde, EOS 350D, 200 ISO (25%, Klick aufs Bild für 100%):


Ganz ohne Blausaum gings anscheinend nicht. Was nun? Für einen Newton konnte ich mich nicht erwärmen, vielleicht etwas mit derselben Öffnung, aber einer besseren Optik? Eigentlich hatte ich den 10 cm FH was "Deep sky" angeht, noch nicht ganz ausgereizt, weil ich die Monti von der Aufstellung her noch lange nicht an ihre Grenzen getrieben hatte. Aber wenn ich immer nur einen Aspekt verbessern würde, hätte ich noch einen langen Weg vor mir. Warum also nicht einen 10 cm Refraktor mit einer etwas farbreineren Abbildung? Ein "Volksapo" zu einem doch noch erschwinglichen Preis (ungefähr 11 Lidls, allerdings nur für den Tubus).
Ein solches Gerät:

Okay, Entscheidung gefällt, Bestellung, und da war er auch schon. Leicht, mit 3,4 kg weniger als die Hälfte des TS 100/1000. An der Monti konnte ich jetzt mit deutlich weniger Gegengewichten auskommen. Dieses Fernrohr hätte zur Not auch noch auf die Lidlmontierung gepasst. Der Fokussierer wesentlich feinfühliger und beim Scharfstellen einen sehr gut definierten Punkt. Die Achse mit den Scharfstellknöpfen hatte allerdings einen deutlichen Schlag, eben China, sowas liesse sich mit schärferer Qualitätskontrolle leicht beheben aber für den Preis nehme ich das gern selbst in die Hand (insofern kennen die ihre Abnehmer). Optik sieht guut(sic!) aus, fast schon japanisch. Visuell am Tag schon Teleobjektiv-Feeling. Und mit 900mm Brennweite statt 1000 müsste ich doch bestimmte Objekte noch besser draufkriegen. Jetzt noch besseres Wetter.

In der Zwischenzeit war ich insofern fleissig, als ich ein Programm schrieb, welches den Auslöser der EOS 350 steuern, die Monti ansprechen und Webcambilder abgreifen kann. Damit waren also alle Zutaten für einen Autoguider vorhanden.
Am 11. März 2007 war es dann soweit. Zwar nicht so tolles Seeing, aber endlich mal wieder Sterne.

M42 12.3.2007, Skywatcher ED 100/900, 4x60s, 2x45s, EOS 350D, 800 ISO (50%, Klick aufs Bild für 100%):


Die nächsten Massnahmen sind die Verbesserung des Guidingprogramms und vor allem eine Vorrichtung, mit der man das Leitrohr gegenüber dem Teleskop verstellen kann. Mit der starren Verbindung der beiden Rohre hatte ich nach erfolgreicher Leitsternsuche das Motiv meist nicht mehr im Zentrum des Bildes der Canon. Das ist unschön.


18.11.2006 - Deep Sky


Nun war ja theoretisch alles für schöne Nebel- und Galaxienbilder vorhanden. Was noch fehlte war jede Menge Übung. Das fing beim Einscheinern der Montierung an. Für Webcam-Bilder macht es kaum etwas aus wenn das Objekt nach ein paar Minuten aus dem Gesichtsfeld wandert, da wird es halt wieder eingefangen, hinterher beim Stacken spielen eventuelle Verschiebungen keinerlei Rolle. Für Belichtungen, die sich über 15 Minuten und mehr erstrecken, muss die Rektaszensionsachse jedoch so genau wie möglich auf den Himmelspol, also parallel zur Erdachse, ausgerichtet werden. Es hat mich zwei Nächte gekostet, bis ich damit so weit war dass ich nur noch kleine, periodische Abweichungen feststellen konnte.
Diese entstehen durch nicht ideale Fertigung des Schneckenzahnrades in der Montierung. Dass die ADM solche Fehler aufweist, heisst nicht, dass sie Schrott wäre. Jede erschwingliche Montierung hat solche Abweichungen.
Da die EOS bei 1000mm, grob über den Daumen, einen Bildwinkel von ca. 0,5 Grad hat, entspricht in Y-Richtung ein Bildpunkt 0,5°/2304 Pixel, also ungefähr 1/5000 Grad. Eine Abweichung der Montierung von einem Fünfhundertstel Grad führte also zu einem Nachführfehler von 10 Bildpunkten, was man hinterher im Bild schon als Strich erkennen kann.
Gut, was solls, Monti also so gut wie möglich eingestellt. Ich dachte mir, dass ich dann erst einmal nicht so lange Belichtungszeiten verwenden würde, dafür dann eben die Empfindlichkeit der Kamera hochdrehe.
Für den ersten Versuch hatte ich M31, die Andromeda-Galaxie, ausgewählt.
Von meinem Balkon aus konnte ich die aber wegen diverser Strassenlaternen nicht am Himmel ausmachen. Ein neues Problem, die meisten Planeten sieht man mit blossem Auge. Also einen Stern angefahren, den ich über meinen Sternhimmel-Simulator identifizieren konnte, Wega. Den brauchte ich sowieso um erst einmal scharfzustellen. Dann die Koordinaten von Wega an den Skalen der Montierung eingestellt und dann auf die von M31 gedreht. Nix, das gleiche dann noch drei Mal mit anderen Sternen wiederholt, und dann konnte man einen schwachen Nebelfleck erkennen. Also eine Bildserie geschossen.

M31 19.11.2006 01:15, 33x20 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO:(25%, Klick aufs Bild für 1024x683(2 MB))


Für den ersten Versuch bin ich (wieder mal) ganz zufrieden. Das nächste Mal werde ich die Belichtungszeit der Einzelaufnahmen vergrössern und dafür mit der Kameraempfindlichkeit etwas heruntergehen. Wie am Planeten gehts auch hier darum, durch die Kombination vieler Aufnahmen das Rauschen herauszumitteln.
Weiterhin sind gerade für M31 1000 mm Brennweite schon etwas viel. Dem könnte man begegnen, indem man die Kamera so dreht, dass die Galaxie in der Horizontalen abgebildet wird.
Bei der Nachbearbeitung der aufgenommenen Serien fehlt mir noch ein wenig das know-how, obwohl es Spass macht, mit den Bilddaten herumzuexperimentieren.

Ab Mitte Januar 2007 gabs dann mal wieder einige klare Nächte. Blöderweise hatte ich mittlerweile schon wieder vergessen, wie man die Montierung einscheinert und bei den ersten Versuchen die bestehende Einstellung wesentlich verschlechtert. Aber auch in den folgenden Nächten gelang es mir nicht, die Montierung so auszurichten, dass sowohl im Süden als auch im Westen längere Belichtungszeiten möglich waren. Naja, im Süden gings bis ca. 60 Sekunden und so entstand dann das folgende Bild:

M42 (Orionnebel) 23.1.2007 23:08, TS FH 100/1000, 61 Sekunden, EOS 350D, 800 ISO, unbearbeitet:


Aha, es ist also doch möglich. Wäre wohl schlauer gewesen gleich mit M42 anzufangen, der ist ja wirklich sehr teleskopfreundlich.


15.11.2006 - Monti ADM


Ein Hobby lebt davon, dass man ab und zu mal die Ausrüstung verbessert. Bei meinem Equipment war die Montierung klar der Schwachpunkt. Mit der Lidl-Monti hatte ich lang genug improvisiert und nun war es Zeit für etwas Neues. Mir gings dabei auch um Nägel mit Köpfen, also keine graduelle Verbesserung, sondern eine Lösung dieses Problems, ein Gerät mit Reserven.
Habe mich dann für die Celestron ADM entschieden, trägt bis 12 Kilo, also doppelt soviel wie der 10 cm Refraktor wiegt und als "Ausstellungsstück" für 270 € günstig zu schiessen. Allerdings kam da noch die Zweiachsen-Schrittmotorsteuerung und ein 5 Kilo Gegengewicht dazu, so dass ich ingesamt, nach Entgegenkommen des Händlers, bei 500€ angekommen war. Ging dann alles recht schnell, Sonntag bestellt, Dienstag war ein 25,6 Kilo schweres Paket da.
Abends alles aufgebaut, was für ein Brummer! Ich konnte mir das eine oder andere Grinsen nicht verkneifen. Dann Teleskop dran und aus dem Fenster gepeilt, kein Wackeln, keine Schwingungen, garnichts. Der Himmel war natürlich bedeckt, aber beim Test auf meine Kalibrierungs-Strassenlaternen konnte ich, weil man das Fernrohr jetzt auch anfassen darf, viel besser Scharfstellen. Danach muss man, wegen der beiden Motoren, eh' nicht mehr Hand anlegen. Eine Offenbarung! Beim Scheinern und ersten Sterntests war ich vieler Komplikationen, an die ich mich schon gewöhnt hatte, ledig. Es klappt einfach so wie es sein soll. Ich möchte nicht zu sehr drüber nachdenken, wieviel Frust ich mir erspart hätte, wenn auch nur das Lidl von Anfang an auf dieser Montierung gesessen hätte!


2.5.2006 - Deep Sky?


Am 2.5.2006 war tagsüber schon ein relativ klarer Himmel für die Nacht vorhersehbar. Also das Teleskop schon einmal rausgestellt und die Montierung grob mit Kompass eingescheinert. Als es dann dämmerte anhand der Mondsichel fokussiert.

Mond 2.5.2006 22:07:(25%, Klick aufs Bild für 50%)


Und nu'? Bis dato hatte ich immer nur innerhalb des Sonnensystems beobachtet, okay, vielleicht mal die Plejaden, aber das wars dann auch. Nun war es eben doch ein bisschen dunstig und die Sterne zeigten sich eher spärlich. Mit meiner Astro-Software konnte ich sehen, dass etwas westlich des Saturn M44, Praesepe, Krippe bzw. "Beehive Cluster" stand, ein offener Haufen, was immer das auch bedeuten mochte. Mit unbewaffnetem Auge war dort nichts zu sehen, aber im Sucherfernrohr konnte man eine blasse Ansammlung von Lichtpunkten erahnen. Im Sucher der Canon konnte man genau garnichts erkennen. Dann ein erster Versuch mit 5 Sekunden, aber da gabs Strichspuren, erst bogenförmig, etwas schräg, aha, Breite an der Montierung war auf 48 Grad verrutscht. Danach dann vertikale Striche, nicht richtig eingenordet. Abschliessend dann noch horizontale, Nachführung führt nicht konstant nach. Mehr als 8 Sekunden konnte ich nicht belichten.

M44 2.5.2006 23:02, 10 cm Refraktor, 8 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO:

Für dieses Objekt sind 1000mm Brennweite mit der EOS schon etwas viel, hat nicht ganz draufgepasst, war aber ja auch der erste Versuch. Die Genauigkeitsanforderungen an die Montierung sind doch höher als ich erwartete. Hat aber trotzdem Spass gemacht.

Am nächsten Tag das gleiche Prozedere, erst Mond zum Scharfstellen

Mond 3.5.2006 22:10:(25%, Klick aufs Bild für 50%)


und dann, tja, wo ist denn jetzt M44? Asche auf mein Haupt, ich habs nicht gefunden. Hatte nur den Sucher zum Suchen, am Teleskop hing ja die Kamera. Sollte das ein Grund dafür sein dass so viele Deep Sky-Freaks ein extra Teleskop als "Leitrohr" benutzen? (Nachtrag Januar 2007: Nein, das ist nicht der Grund) Mir hätte es auf jeden Fall geholfen, wenn das Lidl am 10cm angebracht gewesen wäre. Ganz klar war der Himmel nicht und das Mondlicht war selbstredend auch nicht gerade förderlich. Schade.

Nächster Versuch, zum Glück ists jede Nacht dunkel. Was mich bei den Mondfotos mit der EOS doch etwas unbefriedigt liess, war die Schärfe. Nun hatte ichs drei Tage nacheinander versucht, Testaufnahme, am Notebook Bild angucken, Fokus etwas ändern, Testaufnahme...
Es zeigte sich, dass es einen doch recht grossen Bereich gab, in dem die Bilder alle gleich scharf bzw. unscharf waren. Bisher hatte ich die Kamera auf höchste Auflösung und JPG-Format gestellt. Nach längerem Überlegen kam ich zu dem Schluss, dass es vielleicht keine gute Idee war, ein Bild welches als BMP 23 MB Platz beanspruchte, in JPG (ca. 1,7 MB) zu konvertieren und danach dann scharf zu stellen. Deshalb diesmal mit Einstellung RAW. Ich finde, dass es damit besser ging.

Mond 4.5.2006 22:30:(25%, Klick aufs Bild für 50%)


Besser, definitiv besser. Zusätzlich könnte ich mir noch vorstellen, für das Fokussieren nur den Grün-Anteil meines "Farbwerfers" zu verwenden, mal sehen.
M44 hab' ich diesmal dann doch gefunden.

Jupiter 12.6.2006 0:46 2xBarlow:


Der erste "richtige" Jupiter mit dem 10cm-Refraktor. Statt der EOS jetzt doch mal wieder die Webcam ans Teleskop geklemmt. 3000 Bilder mit Registax gemittelt. Bisschen viel Blau drumherum, dafür mit rotem Fleck.


30.4.2006 - EOS 350D


Fortschritt muss sein. Nach 20 Jahren analoger Minolta-Spiegelreflexfotographie gab dann ein günstiges Angebot eines Elektronikdiscounters den endgültigen Anstoss. Ist ja wirklich ein ganz anderes Fotographieren. Ein Bild kostet 0 Cent und ist zeitnah am Notebook betrachtbar. Angesichts neuer Einstellmöglichkeiten, DIN, Weissabgleich, JPG oder RAW und so weiter braucht man erst einmal ein bisschen Zeit bis man sich mit dem Gerät wohlfühlt. Diese ist bei mir drei Wochen nach dem Erwerb noch nicht ganz verstrichen. Nach einiger Sucherei gelang es mir dann doch, hier in Hamburg einen T2-Adapter zu erwerben. Als ich dann am 30.4. gegen 22 Uhr aus dem Fenster sah, bot sich mir dieses Bild dar:

Aha, Mond. Schnell Teleskop und Notebook auf den Balkon geschleppt und draufgehalten.

0,8 Sekunden und 1600 ISO, wohl ein bisschen zu hell, Scharfstellen auch nicht so ganz einfach.

1/100 Sekunde und 400 ISO. Beide Bilder per Fernbedienung über den Notebook gemacht, allerdings noch ohne Spiegelvorauslösung. Die muss ich erst einmal ausprobieren. Schön, den Mond mit einem einzigen Schuss formatfüllend draufzukriegen. Im Vergleich zur ToUcam ist die Vergrösserung nicht wesentlich kleiner. Ein Ausschnitt von 640x480 Pixeln aus diesen Aufnahmen entspricht so ziemlich dem, was man mit der Webcam erhält. Nur dass die EOS eben wesentlich mehr Pixel hat.
Im Vergleich zur chemischen Fotographie ist auf jeden Fall der Lernprozess betreffs der Belichtungszeiten wesentlich verkürzt, die ersten Versuche waren gnadenlos überbelichtet, aber da man das Bild ja gleich auf dem Monitor hat, kann man sofort korrigieren und nicht erst, nachdem man einen vergeigten Film abgeholt hat.


25.2.2006 - Tuning Monti/Fokussieren/Scheinern


Naja, zwei Wochen kein Himmel, nur Wolken. Deshalb die Rektaszensionsache mit Kugellagern versehen (Gleitscheiben alle raus, Kunststoff-Zwischenhülse unterhalb des Schneckenrades raus und stattdessen ein Rillenkugellager rein, den entstandenen Zwischenraum mit Unterlegscheiben ausm Baumarkt aufgefüllt. Das Schneckenrad musste an der Oberseite um 3 Millimeter gekürzt werden. Dadurch war für die Lagerung an der unteren Schraube kaum noch Platz, die Welle könnte durchaus 10 mm länger sein... Siehe hier) und eine neue Scheinerblende gemacht. Zum Einscheinern der Monti dann noch das Programm WCS (WebCamScheinern) runtergeladen. Das bietet auch eine Fokussierhilfe, beim Scharfstellen hatte ich ja bislang Probleme.

24.2.2006, klarer Himmel schon tagsüber, man konnte sogar die Sonne sehen. Also alles rausgestellt und Montierung nach dem Sonnenstand um 12 Uhr ausgerichtet, da der Polarstern leider hinterm Haus ist. Dann mit WCS (Webcam ohne Barlow) und Saturn gescheinert. Nun ja, dieses Programm ist nicht schlecht, man stellt das Objekt ein, wartet ab, in welche Richtung es auswandert und bekommt dann recht genaue Anweisungen, wie zu verfahren ist. Es ergibt sich ein grundsätzliches Webcam-Problem, wenn die Montierung recht weit daneben liegt, da man beim Drehen der Lagerung immer aufpassen muss dass man sein Objekt nicht aus dem ja recht kleinen Gesichtsfeld der Kamera verliert.
Als erstes die Saturnmonde (wie mir hinterher klar wurde, wäre es schlauer gewesen, vorher den IR-Filter zu entfernen)

Saturnmonde 24.2.2006 23:44:

Das war eine normale gemittelte Version der Serie, speziell für Tethys, 10m(Premiere).

Jetzt eine entsprechend aufgehellte:


Was jetzt was ist, hab' ich in Cartes du Ciel geguckt:
1) Dione, 10.2m
2) Rhea, 9.5m
3) Titan, 8.1m
4) Iapetus, 10.9m(Premiere)
5) Kein Mond sondern TYC1395-01855-1, 10.28m
6) Kein Mond sondern BD+20 2106, 9.82m

Hier erschliessen sich jetzt völlig neue Möglichkeiten. Weil das 10cm-Rohr auch die schwächeren Hintergrundsterne (bis 11m bin ich ja nun schon gekommen) erfasst, kann die scheinbare Saturnbewegung zwischen den beiden Bildern ermittelt werden. Ferner müsste es auch möglich sein, ungefähre Umlaufzeiten für die Monde zu ermitteln.
Anhand der beiden Objekte 5) und 6) ergibt sich die Auflösung von TouCam-Aufnahmen mit dem 10cm-Refraktor zu etwa 1,4 Bogensekunden pro Pixel (Das theoretische Auflösungsvermögen des 10cm-Refraktors beträgt 1,2 BS). Erfasst wird also ein Gesichtsfeld von ca. 15x11 Bogenminuten.

Saturnmonde 26.2.2006 22:54:


1) TYC1395-01855-1, 10.28m
2) Titan, 8.2m und knapp drunter BD+20 2106, 9.82m
3) TYC1395-01727-1, 11.28m
4) Rhea, 9.5m
5) SAO 97889 BD+20 2104, 9.61m
6) TYC1395-02414-1, 10.11m
7) Iapetus, 10.9m


Saturnmonde 2.3.2006 21:34:


1) Titan, 8.2m
2) Rhea, 9.5m
3) Iapetus, 10.9m


Saturnmonde 3.3.2006 21:06:


1) Titan, 8.1m
2) Tethys, 10m
3) Rhea, 9.5m
4) Dione, 10.2m
5) Iapetus, 10.9m


Saturnmonde 7.3.2006 21:38:


1) Dione, 10.2m
2) Tethys, 10m
3) Rhea, 9.5m
4) Titan, 8.1m
5) Iapetus, 10.9m

Das müssten jetzt ja erst einmal genug Daten sein. Nun gilt es eine passende Formel zu finden.


Mond 7.3.2006 21:29:(25%, Klick aufs Bild für 50%)


Mosaik aus 11 Einzelbildern, 10 cm-Refraktor mit Toucam und IR-Sperrfilter.


5.2.2006 - Second light 10cm Refraktor


Also, ohne mich jetzt wiederholen zu wollen, natürlich war in den nächsten Tagen der Himmel konstant bewölkt. Also schon einmal bei Conrad nachgefragt, ob die Axialkugellager mit 12 mm Innendurchmesser (zum Ersatz der Plastik-Gleitscheiben in der Montierung) haben. Haben sie nicht.
Am 5.2. sah es dann gegen 20 Uhr nicht so gut aus, allerdings konnte man den Halbmond in vereinzelten Wolkenlücken sehen. Deshalb Teleskop schon mal rausgestellt. Inzwischen hatte ich mir aus Pappe eine Scheinerblende gemacht.

Mars 5.2.2006 22:29(3xBarlow):


Naja, okay, ist der Mars, aber wieder nicht soo toll. Mit der Scheinerblende war die Scharfstellung nicht optimal, dabei hatte ich mir extra überlegt, dass die Version fürs Lidl (mit vier Kreisen) vielleicht durch Verwendung eckiger Formen optimiert werden könnte, und deshalb vier Sterne gewählt, aber das war wohl ein Trugschluss. Den für Mars gefundenen Fokus hab' ich dann für Saturn beibehalten.

Saturn 5.2.2006 23:25(3xBarlow):


Jupiter bekam ich leider nicht mehr zu Gesicht, da sich dann der Himmel ziemlich schnell bezog.


28.1.2006 - First light 10cm Refraktor


Montags war der Tubus da (ups, doch etwas grösser als ich dachte), abends wars aber bewölkt und auch Dienstag, Mittwoch, Donnerstag. Bis dahin hatte ich nur erste Versuche bei Tageslicht aus dem Fenster machen können. Erst einmal reichte das Gegengewicht an der Astro 3 natürlich nicht aus. Was tun? In Hamburg gibts nach wie vor keinen vernünftigen Astroshop. Bestellen dauert viel zu lang, also aus "Dachdeckerblei" ein 5-Kilo Gewicht improvisiert. Wie erwartet war die Astro 3 jetzt weit über ihre Grenzen hinaus belastet. Es musste eben gehen. Am Freitag war der Himmel dann einigermassen klar. Erst einmal ein paar Marsserien und eigentlich enttäuscht. Mein Balkonseeing war nach wie vor schlecht. Die Terrassenaufnahmen mit dem Lidl von einer Woche vorher waren deutlich besser. Nun hatte ich allerdings auch noch keine passende Scheinerblende und in meiner Not eine Zigarrettenschachtel als Scharfstellhilfe vors Objektiv gepackt.

Mars 27.1.2006 22:31(2xBarlow):


Etwas später dann Saturn. Hatte mir überlegt, dass die offene Balkontür (Stromkabel für Notebook) vielleicht angesichts der Minusgrade für störende Warmluftwirbel verantwortlich sein könnte und deshalb meine Stube prophylaktisch heruntergekühlt. Obs daran lag weiss man nicht, aber jetzt war das Seeing deutlich ruhiger, werd' ich in Zukunft drauf achten.

Saturn 28.1.2006 2:13(2xBarlow):


Das war die beste von sechs Serien zu 90 Sekunden. Kommt meines Erachtens nicht ganz an den Lidl-Saturn heran, ist aber fürs erste Mal okay. So richtig klar war der Himmel halt nicht. Hatte dazu auch noch eine Saturnmondserie aufgenommen, aber hinterher bei Stacken zeigte sich nicht einmal Titan. Offensichtlich war ich also nicht ganz im Fokus gewesen.
Abschliessend dann nochmal Saturn visuell. Erst das 20mm-Okular vom Lidl, sah schon nicht schlecht aus, im Vergleich zum Lidl wesentlich heller, fast schon zu hell. Dann die Barlow in 2x-Konfiguration, also 100x und wirklich ein schönes scharfes Bild. Titan und Rhea zum ersten Mal visuell erfasst. Hierbei hat die Nachführung gute Dienste geleistet, beim Scharfstellen wackelt es ungeheuerlich, aber danach braucht man ja nichts mehr zu berühren. Oberhalb von Saturn war noch eine hübsche Ansammlung von Lichtpünktchen zu sehen, M 44.

Fazit: Visuell diesmal besser als mit der Webcam. Bei den Tuningmassnahmen möchte ich mich zunächst der Montierung zuwenden. Danach kann man sicherlich am Teleskop auch noch das eine oder andere machen (Blenden, OAZ kürzen, Veloursfolie).


21.1.2006 - TS 102/1000


Irgendwann möchte man dann ja doch mehr Öffnung. Viel Geld wollte ich aber nicht ausgeben, wenn das keine Rolle spielen würde, dann hätte ich mich für ein Takahashi entschieden. Ab ca. 150 € sind schon Reflektortuben mit 15 cm Öffnung erhältlich. Da ich aber meist vom Balkon beobachte und nicht genau wusste wie das dann mit den Platzverhältnissen aussieht und ich eigentlich nur ein etwas grösseres Lidl haben wollte, habe ich mich dann für ein TS mit 10,2 cm Öffnung entschieden. Nach meiner Rechnung müsste ich damit doppelt soviel Licht einfangen können. Da das Öffnungsverhältnis dem des Lidl gleich kam, würde der Farbfehler ja wohl nicht schlimmer werden. Geld für eine neue Montierung wollte ich erst einmal nicht ausgeben, die vom Lidl musste irgendwie gehen (zumal ich sie ja auch gerade erst motorisiert hatte). Davon rät die gesamte Astrogemeinde wohl auch zu Recht ab. Aber einerseits muss man seine Erfahrungen ja selbst machen und zweitens muss man sich ja erst einmal ansehen was denn die Astro 3 an prinzipiellen Schwächen aufweist. Dass das Gehäuse für sich bei 5 kg an die Grenzen der Stabilität gelangt ist, glaubte ich eigentlich nicht. Die Wackelei, die man ja schon mit dem Lidl beobachten konnte (allein das Ausrichten des Suchers ist zum Wahnsinnigwerden, hier ein Schräubchen angezogen, schon zeigt die ganze Chose nicht mehr auf das angepeilte Objekt) ist vielmehr auf die Innereien der Montierung zurückzuführen. Diese Plastikscheibchen und überhaupt die ganze Lagerung führte dazu dass man nur die Wahl zwischen Spiel oder Schwergängigkeit hatte. Vielleicht würde sich ja hier etwas machen lassen?

So sieht der Tubus im Katalog auf einer Astro4 aus:




22.1.2006 - Erster Saturn mit Barlow


Nach dem Erwerb der Barlow war es mir leider noch nicht möglich auch mal einen Test am Saturn durchzuführen. Nun war er aber ja langsam auch zu einigermassen vernüftigen Zeiten sichtbar und am 23.1. spielte auch das Wetter mit. Zum Warmwerden/Scharfstellen erst einige Bilder vom Mars, die Barlow dabei in "1,5-fach"-Stellung eingesetzt.
Beim Scharfstellen mit meiner 4-Loch-Scheinerblende hab' ich mir aber auch wirklich viel Mühe gegeben. Den Rohbildern kann mans ja nicht immer so richtig ansehen, ob man im Fokus ist. Die für Mars gefundene Einstellung hab' ich dann auch für den Saturn beibehalten.

Mars 22.1.2006 19:42:


Danach dann Saturn.

Saturn 22.1.2006 22:35:


Das war wirklich wesentlich mehr als ich erwartet hatte. Weiter unten kann man ja mein bis dato bestes Bild dieses Gestirns sehen. Bin echt stolz, quasi mein Opus Magnum auf dem Lidl. Grosse Teleskope kann jeder kaufen, aber an einem gegeben Gerät so lange rumzumachen bis man es nicht mehr besser kann, schafft eine ganz andere Befriedigung. Letzten Endes habe ich für diesen Saturn zwei Jahre gebraucht.
Saturn insgesamt fünf Serien, danach noch eine mit langer Belichtung und Sättigung voll rein, bis ins Rauschen. Vielleicht würde sich ja Titan noch einmal zeigen?

Saturn 22.1.2006 22:47:


Diese ganze Nachverarbeiterei von wirklich nicht toll aussehenden Bildserien ist doch faszinierend! Hinterher sieht man Details, die so mit dem Auge einfach nicht auffindbar sind. Von rechts nach links: Titan (den hatte ich ja schon mal, aber nicht so schön), Rhea (Premiere) und Dione (Premiere). Wer die wann entdeckt hat, das muss ich noch nachschlagen, aber der guckte bestimmt nicht durch einen chinesischen 2,75-Zöller. Wenn es damals schon gescheite Computer gehabt hätte! Von mir nur blöd, dass ich das Ganze mit der Barlow geknipst habe. Ohne wäre es ja wohl noch heller gewesen und dann hätte links auch noch Japetus draufgepasst.



9.1.2006 - Mondmosaik


Lange Zeit der Abstinenz(mal wieder), war nicht nur richtig kalt im Dezember 2005, sondern auch Nachts konstant bewölkt. Mond mit 1,5xBarlow, Sequenz von 18 Minuten und 29 Sekunden (> 10.000 Einzelbilder). Mit dem Lidl und der ToUCam kriegt man den Mond fokal ja eh' nicht ganz drauf, also streifenweise "abtasten". Blöderweise hatte ich Dreck auf der Linse und das sieht man auch an dem Mosaik aus 71 ausgesuchten Einzelaufnahmen. Zusätzlich hätte ich auch in punkto Schärfe noch etwas rausholen können...

Hier das Ergebnis, Mond 9.1.2006 23:30 (Klick aufs Bild für grössere Version):



2.10.2005 - Barlow


Letzten Endes waren Lidl und ToUCam in der bestehenden Konfiguration ausgereizt, die Planeten wurden einfach zu klein abgebildet und auch die Kamerabefestigung mittels Filmdose und Tesaband war suboptimal.
Deswegen wurde dem Ganzen eine "2x"-Barlow nebst Kameraadapter hinzugefügt. Die nähere Beschäftigung mit diesem Thema ergab, dass die erworbene Linse je nach Abstand zum Okular/zur Kamera ganz unterschiedliche Vergrösserungsfaktoren bewirkte. Je weiter von der Barlow, desto stärker die Vergrösserung. Bei der ToUcam mit dem Standardadapter ergab sich auch nach eigenen Tests eine 2,5fache Verlängerung (wenn man den Zenithspiegel zwischen Barlow und Kamera bringt, ergibt sich sogar eine fast fünffache). Was würde das nun bringen? Es gab nur den Mars zu sehen.

So sah der Mars an diesem Tag aus:


Hier noch weitere Marse, das Lidl ist mit dem gegebenen Equipment an seine Grenzen gelangt. Das linke Bild ist ein Summenbild, das rechte mit Paintshop Pro unschärfemaskiert.
23.10.2005:

28.10.2005:



10.4.2004 - Titan


Nach der Kamerapremiere kamen erst einmal ein paar wolkige Nächte. Jetzt ist der Okularauszug endlich mit reflexmindernder schwarzer Veloursfolie ausgekleidet.

Hier die Bilder:

Venus:


Jupiter (21 Uhr MESZ):


Jupiter mit Io, Europa, Ganymed und Callisto(Einzelbild):


Saturn:


Wo es beim Jupiter mit den Monden so gut geklappt hat, das Gleiche auch für Saturn:

Dieser kleine, verschwommene Fleck unterhalb des Saturn ist Titan. Er hatte eine Helligkeit von 8m4. Das ist nicht sehr hell, visuell konnte ich ihn an dem Abend nicht ausmachen.


6.4.2004 ToUcam


Nach einigen Wochen beschäftigungsbedingter Abstinenz wieder etwas Zeit zum Gucken. Mit der Mustek wurden seit Ende Februar weitere Aufnahmen gemacht, aber insgesamt gings einfach nicht weiter, die Fotos wurden nicht besser. Deshalb heute morgen zu Karstadt und eine Philips ToUcam PRO II erworben.

Zu Hause Objektiv ab und mit einer stabilen Tesafilmbefestigung an einer Filmdose fixiert. Schon die ersten Tests bei Tageslicht zeigten, dass CCD-Chips in einer ganz anderen Liga antreten. Wesentlich kontrastreicher, knackige Farben.
Dann auf den Balkon und Venus bei beginnender Dämmerung anvisiert. Mit automatischer Belichtung wars noch nicht so toll, es wurde mehr nach dem noch blauen Himmel belichtet, so dass Venus ein stark überbelichteter Fleck war. Aber dann, mit manueller Einstellung wars genau so wie ichs mir die ganze Zeit erhofft hatte. Erst einmal ein bisschen länger belichten (1/50 s), Helligkeit etwas hoch und grob scharfstellen. Dann die Scheinerblende aufgesetzt, Belichtung und Helligkeit zurück und solange drehen bis nur noch ein Bild da ist. Dafür war die Mustek einfach nicht lichtstark genug. Und ich hätte fast schon an mir gezweifelt!

Hier die Bilder:

Venus:


Jupiter (22 Uhr MESZ):


Jupiter mit Io, Europa und Ganymed:


Last but not least Saturn:


Alle Aufnahmen sind mit Giotto aus Serien von 64 Bildern errechnet. Bei der Durchsicht der Einzelaufnahmen bin ich noch auf ein Bild gestossen auf dem Callisto zu sehen ist:


Das war schon einmal recht erfreulich, zumal der Himmel nicht wirklich klar war. Diese ToUcam ist schon ein heisses Teil.


25.2.2004 - Erste Fokalaufnahmen


Wie ich mir habe sagen lassen, gibt es im wesentlichen zwei Methoden der Astrofotografie. Erstens die Okularprojektion. Dabei wird eine Kamera mit Objektiv hinter das Okular gebracht. Die zweite Möglichkeit ist die Kamera vom Objektiv zu befreien, das Okular herauszunehmen und die Kamera direkt in den Fokus(Brennpunkt) des Teleskops zu bringen.
Um das auch einmal auszuprobieren überwand ich meine Skrupel und zerlegte meine Digitalkamera um das Objektiv entfernen zu können. Dabei kam dann der CMOS-Chip zutage. Er war von einer Fassung mit 15 mm Aussendurchmesser umgeben. Das ist genau der Innendurchmesser einer CD. Es wurde deshalb ein passendes Stück aus einer alten CD gesägt und die Kamera mit einer stabilen Gummibandbefestigung darauf fixiert.
Für die Befestigung am Okularauszug werden immer Fotodosen empfohlen, aber die, die ich da hatte passten nicht in meinen 1,25"-Auszug. Beim Vermessen aller möglichen runden Gegenstände in meinem Haushalt stiess ich auf eine Kunststoff-Garnrolle. Garn ab, in der Mitte durchgeschnitten und vom Innenleben befreit passte sie ziemlich stramm in den Auszug.
Die andere Seite konnte man dann sehr gut mit 2K-Kleber auf der CD befestigen. Ein Foto des fertigen Aufbaus kann ich vorerst nicht beifügen, da die Kamera ja kein Objektiv mehr hat und auch Bestandteil des Aufbaus ist. Einige Erdbeobachtungen brachten neben wesentlich höherer Bildqualität, wahrscheinlich durch den Wegfall der vielen Linsen, auch die Erkenntnis dass das Bild im Vergleich zur Okularprojektion mit 20mm-Okular doppelt so gross ist.
Erste Versuche am Jupiter endeten mit einer Enttäuschung, nur eine riesige, verrauschte Scheibe. Später stellte sich heraus, dass das an der mangelnden Scharfstellung lag. In der Folgenacht wurde dann am Mond scharfgestellt. Schon besser, aber leider war der Mond völlig überbelichtet.
Daraufhin entstand dann dieses Venusfoto:

Ziemlich unscharf, man kann nicht einmal die Phase erkennen, aber mehr war in dieser Nacht wolkenbedingt nicht möglich. Was mich angenehm überraschte, war die Grösse. Das lässt hoffen, dass Jupiter und Saturn auch einigermassen erkennbar sein werden.


7.2.2004 - Zweites und drittes Foto


Vier Wochen bedeckter Himmel! Und das fast in ganz Deutschland.
Zur Überbrückung hab' ich meine Montierung noch einmal zerlegt, um dem Spiel auf die Spur zu kommen. Beide Achsen haben im Bereich der Lagerung eine kleine Fase, deren Sinn unklar ist, welche jedoch das Lagerspiel nicht unbedingt verkleinern wird:

Bei der Rektaszensionsachse ist auf beiden Enden das gleiche Gewinde, M10x1, wenn man die andersrum wieder einbaut, dann ist die Fase auf der Achse in einem Bereich ausserhalb der Lagerung.
Dann zeigten sich im Himmel zum Abend hin einige Wolkenlöcher, also die USB-Kabel verlegt, Teleskop und Kamera auf den Balkon und einige Serien aufgenommen. Zunächst vom Vollmond:

Naja, immerhin besser als das Erste! Es gab ein bisschen Probleme mit dem Scharfstellen. Beim Drehen am Auszug muss ich danach immer zum Computer laufen und gucken obs besser oder schlechter geworden ist.
Danach hab' ich dann kurz den Saturn anvisiert aber in dem Bereich des Himmels war es sehr bewölkt. Deswegen noch ein Versuch mit Jupiter, der war mit dem 20mm-Okular allerdings ziemlich klein, knapp 14 Pixel im Durchmesser. Da kann auch Giotto nicht mehr viel retten:

Mit dem 4mm-Okular konnte ich schon tagsüber kein vernünftiges Kamerabild erzielen. Wird also Zeit für mein 10mm-Geburtstagsokular...


8.1.2004 - Erstes Foto


Vor ca. 2 jahren erwarb ich eine Mustek GSmart Mini 2 Digitalkamera. Es handelt sich dabei um ein absolutes Billigmodell (obwohl sie mit 75€ fast so teuer war wie das Lidl!). Sie hat eine maximale Auflösung von 640x480, einen CMOS-Chip, und auf der Rückseite nur eine kleine Anzeige für die Anzahl noch freier Aufnahmen.

Sie sollte jetzt für die ersten Versuche in der Astrofotografie herhalten. Da die Kamera nur einen nicht besonders lichtstarken CMOS-Chip besitzt war klar, dass mehrere Einzelaufnahmen per Software addiert werden müssten um dem Bildrauschen zu begegnen.
Dafür kommt z.B. das Programm Giotto 1.3 in Frage, es ist gratis im Netz erhältlich.
Zum Testen schoss ich 150 Aufnahmen (10 pro Sekunde) eines Weihnachtsbaums. Die Einstellungen der Kamera wurden noch nicht verändert, es war ihr aber definitiv zu dunkel. Sie produzierte eine Folge von Bildern, die einmal dunkel und einmal heller waren.

Also 75 helle Schrottbilder:


Und 75 dunkle Schrottbilder:


Diese 150 Aufnahmen wurden dann von Giotto gemittelt um das Rauschen zu entfernen.
Heraus kam dieses Bild:

Immer noch keine Aufnahme, die man sich im Wohnzimmer über den Kamin hängt, aber trotzdem in Anbetracht des Ausgangsmaterials verblüffend.
Um vom Schlafzimmer auf den Balkon zu kommen, waren ca. 12 Meter Entfernung zurückzulegen. Im Computerladen hatten sie statt einer 15 Meter USB-Verlängerung nur den etwas empörten Hinweis, dass man USB maximal um fünf Meter verlängern dürfe. Ab da müsste man ein aktives USB-Kabel für 49,95€ bei fünf Metern benutzen. Im Laden um die Ecke gabs keine Beratung, dafür aber drei passive USB-Verlängerungen zu 4,5 m für zusammen 8,25€.

Bis ca. 10 Metern war die Kamera noch ansprechbar, aber alle drei Verlängerungen in Reihe plus Kamerakabel waren tatsächlich zuviel des Guten, die Kamera wurde nicht mehr erkannt. Mit der Anordnung 4,5 Meter Verlängerung, USB-Hub, 10 Meter Verlängerungen klappte es dann.

Also das Teleskop auf den Balkon, Mond angepeilt, auf ein Wolkenloch gewartet und dann Giotto 640 Bilder aufnehmen lassen und die Kamera freihändig hinter das 20 mm Okular gehalten. Da ich das Bild der Kamera (sie hat hinten ja keinen LCD-Monitor) nicht sehen konnte, war das ein absolutes Glücksspiel. Ich veränderte die Entfernung der Kamera zum Okular, bis man das Mondscheibchen vorne auf dem Objektiv sehen konnte und versuchte dann möglichst still zu halten.
Die entstandenen Bilder waren fast alle total überbelichtet, da die Kamera auf eine hohe Sättigung eingestellt war, was am Mond offensichtlich nicht notwendig ist. Weil sich dann der Himmel bezog, war kein zweiter Versuch mehr möglich. Unter den 640 Bildern fand sich jedoch eines (Nummer 308) welches einigermassen erkennen lässt, welcher Himmelskörper abgebildet ist:

Also noch nicht so toll, trotzdem hat die Aktion Lust auf mehr geweckt. Am gleichen Abend wurde eine Okularklemmhalterung aus MDF angefertigt (mein letzter Kontakt mit einer Laubsäge war im "Werken" in der 6. Klasse).


26.12.2003-1.1.2004 - First Light Lidl


In dieser Zeit gab es insgesamt vier Tage, an denen man einigermassen beobachten konnte. Das Lidl zeigte:
Mars (rote Scheibe),
Venus (weisse Scheibe),
Mond (sehr schön, vor allem die Krater am Rande des Schattens),
Saturn (super, der Ring ist schon mit 35facher Vergrösserung gut zu sehen, Saturn ist einfach der Mercedes unter den Planeten)
und Jupiter (inklusive Io, Europa, Ganymed und Callisto).
Am meisten konnte man mit dem 20 mm-Okular (35 fach) sehen. Das 4mm hat ein etwas schwieriges Einblickverhalten. Es ist zwar alles 5 mal grösser, aber trotzdem kaum in Ruhe zu erkennen, eine kleine Kopfbewegung und man sieht entweder nichts mehr oder hat zumindest einen Farbenwechsel, beim Saturn von gelb zu blau. Nicht ganz so schlimm war es mit der 1,5fach Umkehrlinse und dem 20mm Okular.
Trotzdem würde ich sagen, dass mir eine ruhige Betrachtungsmöglichkeit auch für die erkennbaren Details wichtiger ist als die reine Vergrösserung. Würde mir als zusätzliches Okular auch kein 5 mm, wie zuerst geplant, kaufen, sondern ein gutes 10mm. Auf jeden Fall kann man auch mit 35facher Vergrösserung am Saturn Streifen sehen und auf dem Jupiter die beiden Äquatorbänder. Es gab dann noch Probleme bei der Ausrichtung der Montierung nach Norden. Hatte meinen Kompass auf die im Werk extra vormagnetisierte Stativablage gelegt so dass ich durch die entsprechende Missweisung ca. 45 Grad daneben lag.

An den Abenden an denen nicht beobachtet werden konnte, wurde dann das Lidl optimiert:
- Entfernung der Blende für die Erdbeobachtungen aus dem Okularauszug
- Kürzen des Okularauszuges
- Entspiegeln des Okularauszuges (erst einmal mit einer Klopapierolle)
- Verstärkung der Stativbefestigung mit Alu-Röhrchen (sehr empfehlenswert!)
- Komplette Zerlegung der Montierung mit Entfettung und Neuschmierung mit Liqui Moly LM 24. Das Originalfett ist doch sehr klebrig gewesen. Die bewegten Teile wurden durch die neue Schmierung wesentlich leichtgängiger. Es besteht aber trotzdem immer noch ein gewisses Achsenspiel.


24.12.2003


Endlich darf ich auspacken. Schnell alles zusammengebaut, ganz schön imposant, das Gerät. Mit Beobachten war natürlich nichts, Himmel total bedeckt.


8.12.2003-21.12.2003


Wer hat nicht schon voller Ehrfurcht den Sternenhimmel betrachtet und sich befreiend klein und unwichtig gefühlt? Also ich ziemlich oft.
Nun weiss man da normalerweise aber nicht so recht Bescheid. Manchmal habe ich morgens auf dem Weg zur Arbeit in Sonnennähe einen hellen Fleck gesehen, war das Sirius, Venus oder irgendwas anderes?

Wenn man sich solche Fragen stellt, ist man schon vom Astronomiefieber infiziert. Die Inkubationszeit dieser "Krankheit" kann mehrere Jahre betragen. Bei mir kam sie zum Ausbruch als ich kurz vor Weihnachten 2003 bei "Lidl" ein Teleskop für 79€ entdeckte. Ich reichte also bei meiner "Regierung" einen entsprechenden Weihnachtsgeschenkantrag ein, der positiv beschieden wurde.

Nun hatte ich zwar das Gerät, aber Weihnachten war noch einige Wochen entfernt. Es juckte mir in den Fingern. Als ich nun den Karton auf einem Regal verstaute, öffnete sich plötzlich der Deckel und das Handbuch und eine CD fielen heraus. Das Handbuch war gut geschrieben, trotzdem wurde mir klar, dass ich noch ein gewisses Informationsdefizit hatte. "Äquatoriale Montierung", "20mm Okular", was bedeutet das konkret? Auf der CD war das Programm "Starry Night", damit kann man sich den aktuellen Sternenhimmel simulieren lassen.
Es ergab sich, dass am 10.12.2003 Saturn rechts vom Vollmond zu sehen sein müsste. Und tatsächlich, auf einem Spaziergang konnte ich ihn mit blossem Auge sehen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so einfach wäre. Einige Tage später konnte ich dann den Mars betrachten, zur Vergrösserung nutzte ich in Ermangelung eines Fernglases meine Kamera mit einem Teleobjektiv. Ich sah ein gelbrotes Pünktchen in was weiss ich wie vielen Millionen Kilometern Entfernung!

Nun war die Frage, was ich zu Weihnachten durch mein Teleskop würde sehen können. So begann ich zu surfen und tauchte in die faszinierende Welt der Hobbyastronomen ein (siehe auch hier).

Hier erfuhr ich, dass mein Teleskop gar nicht mal so schlecht war, dass man es aber durch bestimmte Massnahmen, wie z.B. das Bekleben der Innenflächen mit reflexmindernder Folie, noch verbessern kann:
Binoviewer Testbericht 70/700 Lidl Refraktor

Das ständige Herumfummeln an ihren Beobachtungsinstrumenten scheint bei den Hobbyastronomen die Regel zu sein, wenn man den Links von obigem Link folgt, erfährt mann, dass beim "Lidl" vom Okularauszug innen ein Stückchen abgesägt werden muss, und dass dieser zusätzlich noch eine überflüssige Blende enthält. Faszinierend!

Bei der Modifikation gekaufter Instrumente ist jedoch noch längst nicht Schluss, es gibt doch tatsächlich Leute, die sich ihre Teleskope komplett selbst bauen. Komplett bedeutet dabei, dass sogar der Spiegelteleskop-Spiegel selbst geschliffen wird:
Stathis Astronomie und Teleskopbauseiten

Es gibt nun viele Hobbys bei denen mit Hightech gespielt wird. Computer, Fotographie, Hifi ...
Aber bei welchem kann man ein konkurrenzfähiges Gerät komplett selbst bauen?

Die Seite dieses jungen Mannes hat mich ebenfalls begeistert, erst einmal sieht sein "Alu-Dobson" verdammt gut aus. Zusätzlich ist aber der Umbau einer Webcam für lange Belichtungszeiten höchst interessant.
Dobsonteleskope für Amateure

Was soll man aber nun beobachten? Ich persönlich möchte zunächst einmal alle Planeten mit den eigenen Augen sehen. Danach vielleicht einen Blick auf den Andromedanebel. Aber dann? Abgesehen davon dass es in grossen Entfernungen von der Erde sicherlich noch jede Menge zu sehen gibt, spielt sich auch im erdnahen Raum eine ganze Menge ab. Tausende von künstlichen Satelliten umkreisen unseren Planeten. Viele sind mit blossem Auge sichtbar, wenn man weiss, wo man gucken muss. Die Raumstation ISS kann man sogar detailliert beobachten und fotographieren. Die Antennen der Satelliten für die "Iridium"-Handys spiegeln das Sonnenlicht zur Erde, das nennt man "Iridium-Flares". Bilder und Beobachtungsdaten für den österreichischen Raum um Wien kann man auf folgender Seite finden:
Gerhard Dangls Seiten

Nun fühle ich mich nicht nur angesichts des Firmaments klein und schmutzig, sondern erst recht durch das geballte "Doing" dieser Hobbyastronomen. Was kann ich denn jetzt bauen?
Als erste Idee schwebt mir ein Lidl-Zwilling vor, zwei Lidls auf einer Montierung müssten ohne Taukappen einen Okularabstand von 70 mm haben, vielleicht kann man da dann mit beiden Augen gucken? Zum Glück habe ich Mitte Januar Geburtstag!

Weiterhin würde ich gern mehrere Lidls koppeln. Das Preis/Öffnungsverhältnis ist nämlich nicht so schlecht. Für den Preis eines 400mm-Spiegels von ca. 5000 € kann man immerhin 62 Lidl-Scopes (aktueller Preis 79,95 €) erwerben. Der grosse Spiegel hat dabei 400*400/(62*70*70) = 160.000/216.000, also nur 53 Prozent der Fläche der Eintrittsöffnungen der 62 Lidl-Scopes.
Zum Aufsummieren der von mehreren Lidls gleichzeitig erzeugten Bilder schwebt mir ein Verfahren der "Back Projection" vor. Dabei würden die Einzelbilder, die gleichzeitig an verschiedenen Standorten aufgenommen wurden, z.B. auf eine virtuelle Marskugel projiziert.

Ferner möchte ich gern die "psychologische Vergrösserung" des Vollmondes oder der Sonne in Horizontnähe untersuchen. Was würde passieren, wenn man in ein Okular einen "künstlichen Horizont" in Form eines Schattenrisses einiger Bäume einmontierte? Liessen sich Auge und Gehirn dadurch täuschen?

Erst einmal werde ich aber Heiligabend mein Teleskop aufstellen :)