Am 2.5.2006 war tagsüber schon ein relativ klarer Himmel für die Nacht vorhersehbar. Also das Teleskop schon einmal rausgestellt und die Montierung grob mit Kompass eingescheinert. Als es dann dämmerte anhand der Mondsichel fokussiert.
Mond 2.5.2006 22:07:(25%, Klick aufs Bild für 50%)
Und nu’? Bis dato hatte ich immer nur innerhalb des Sonnensystems beobachtet, okay, vielleicht mal die Plejaden, aber das wars dann auch. Nun war es eben doch ein bisschen dunstig und die Sterne zeigten sich eher spärlich. Mit meiner Astro-Software konnte ich sehen, dass etwas westlich des Saturn M44, Praesepe, Krippe bzw. “Beehive Cluster” stand, ein offener Haufen, was immer das auch bedeuten mochte. Mit unbewaffnetem Auge war dort nichts zu sehen, aber im Sucherfernrohr konnte man eine blasse Ansammlung von Lichtpunkten erahnen. Im Sucher der Canon konnte man genau garnichts erkennen. Dann ein erster Versuch mit 5 Sekunden, aber da gabs Strichspuren, erst bogenförmig, etwas schräg, aha, Breite an der Montierung war auf 48 Grad verrutscht. Danach dann vertikale Striche, nicht richtig eingenordet. Abschliessend dann noch horizontale, Nachführung führt nicht konstant nach. Mehr als 8 Sekunden konnte ich nicht belichten.
M44 2.5.2006 23:02, 10 cm Refraktor, 8 Sekunden, EOS 350D, 1600 ISO:
Für dieses Objekt sind 1000mm Brennweite mit der EOS schon etwas viel, hat nicht ganz draufgepasst, war aber ja auch der erste Versuch. Die Genauigkeitsanforderungen an die Montierung sind doch höher als ich erwartete. Hat aber trotzdem Spass gemacht.
Am nächsten Tag das gleiche Prozedere, erst Mond zum Scharfstellen
Mond 3.5.2006 22:10:(25%, Klick aufs Bild für 50%)
und dann, tja, wo ist denn jetzt M44? Asche auf mein Haupt, ich habs nicht gefunden. Hatte nur den Sucher zum Suchen, am Teleskop hing ja die Kamera. Sollte das ein Grund dafür sein dass so viele Deep Sky-Freaks ein extra Teleskop als “Leitrohr” benutzen? (Nachtrag Januar 2007: Nein, das ist nicht der Grund) Mir hätte es auf jeden Fall geholfen, wenn das Lidl am 10cm angebracht gewesen wäre. Ganz klar war der Himmel nicht und das Mondlicht war selbstredend auch nicht gerade förderlich. Schade.
Nächster Versuch, zum Glück ists jede Nacht dunkel. Was mich bei den Mondfotos mit der EOS doch etwas unbefriedigt liess, war die Schärfe. Nun hatte ichs drei Tage nacheinander versucht, Testaufnahme, am Notebook Bild angucken, Fokus etwas ändern, Testaufnahme…
Es zeigte sich, dass es einen doch recht grossen Bereich gab, in dem die Bilder alle gleich scharf bzw. unscharf waren. Bisher hatte ich die Kamera auf höchste Auflösung und JPG-Format gestellt. Nach längerem Überlegen kam ich zu dem Schluss, dass es vielleicht keine gute Idee war, ein Bild welches als BMP 23 MB Platz beanspruchte, in JPG (ca. 1,7 MB) zu konvertieren und danach dann scharf zu stellen. Deshalb diesmal mit Einstellung RAW. Ich finde, dass es damit besser ging.
Mond 4.5.2006 22:30:(25%, Klick aufs Bild für 50%)
Besser, definitiv besser. Zusätzlich könnte ich mir noch vorstellen, für das Fokussieren nur den Grün-Anteil meines “Farbwerfers” zu verwenden, mal sehen.
M44 hab’ ich diesmal dann doch gefunden.
Jupiter 12.6.2006 0:46 2xBarlow:
Der erste “richtige” Jupiter mit dem 10cm-Refraktor. Statt der EOS jetzt doch mal wieder die Webcam ans Teleskop geklemmt. 3000 Bilder mit Registax gemittelt. Bisschen viel Blau drumherum, dafür mit rotem Fleck.